Maßnahmen zur Gewichtsreduktion übergewichtiger Kinder bringen
meist nur kurzfristige Erfolge. Das ist das Resultat einer Langzeitstudie im
Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). "Umso
wichtiger ist es, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention zu stärken,
sodass Übergewicht im Kindesalter gar nicht erst entsteht", erklärt
BZgA-Direktorin Dr. Elisabeth Pott. Das ist zwar keine neue Erkenntnis, aber im
Rahmen einer so groß angelegten Studie in Deutschland doch ein weiterer Beweis
für dringenden Handlungsbedarf.
An der Untersuchung nahmen über 1.900 übergewichtige Kinder
und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren teil, die entweder rund ein Jahr
ambulant oder sechs Wochen stationär behandelt wurden. Knapp 50 Einrichtungen
in ganz Deutschland waren beteiligt. Mehr als jeder zweite junge Patient konnte
das Übergewicht während der Behandlungszeit reduzieren. Doch nur bei 14 Prozent
der Heranwachsenden war die Gewichtsabnahme auch noch ein bis zwei Jahre nach
Abschluss der Maßnahmen festzustellen. Weitere Ziele wie mehr Bewegung im Alltag,
eine gesündere Ernährung und weniger Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer
wurden langfristig nur bei 10 bis 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen
erreicht.
Ernährungsgewohnheiten werden vor allem im Kleinkindalter
geprägt. Wenn Kinder von klein auf gesund und abwechslungsreich essen und
trinken, greifen sie auch als Erwachsene eher auf ein großes Sortiment an
Lebensmitteln zu. "Dabei sind die Eltern als Vorbilder gefragt",
erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom aid infodienst. "Wer mit
seinem Kind Lebensmittel einkauft, gemeinsam kocht und zusammen am Tisch sitzt,
vermittelt Spaß am Essen. Dann lassen sich günstige Ernährungsgewohnheiten
leichter erlernen und beibehalten, und auch Gewichtsprobleme sind
seltener", so Seitz.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
Quelle: www.aid.de
Stand: 10/10/12
Stand: 10/10/12