17. Oktober 2012

Übergewichtige Kinder - Prävention statt Reduktion


Maßnahmen zur Gewichtsreduktion übergewichtiger Kinder bringen meist nur kurzfristige Erfolge. Das ist das Resultat einer Langzeitstudie im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). "Umso wichtiger ist es, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention zu stärken, sodass Übergewicht im Kindesalter gar nicht erst entsteht", erklärt BZgA-Direktorin Dr. Elisabeth Pott. Das ist zwar keine neue Erkenntnis, aber im Rahmen einer so groß angelegten Studie in Deutschland doch ein weiterer Beweis für dringenden Handlungsbedarf.

An der Untersuchung nahmen über 1.900 übergewichtige Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren teil, die entweder rund ein Jahr ambulant oder sechs Wochen stationär behandelt wurden. Knapp 50 Einrichtungen in ganz Deutschland waren beteiligt. Mehr als jeder zweite junge Patient konnte das Übergewicht während der Behandlungszeit reduzieren. Doch nur bei 14 Prozent der Heranwachsenden war die Gewichtsabnahme auch noch ein bis zwei Jahre nach Abschluss der Maßnahmen festzustellen. Weitere Ziele wie mehr Bewegung im Alltag, eine gesündere Ernährung und weniger Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer wurden langfristig nur bei 10 bis 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen erreicht.

Ernährungsgewohnheiten werden vor allem im Kleinkindalter geprägt. Wenn Kinder von klein auf gesund und abwechslungsreich essen und trinken, greifen sie auch als Erwachsene eher auf ein großes Sortiment an Lebensmitteln zu. "Dabei sind die Eltern als Vorbilder gefragt", erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom aid infodienst. "Wer mit seinem Kind Lebensmittel einkauft, gemeinsam kocht und zusammen am Tisch sitzt, vermittelt Spaß am Essen. Dann lassen sich günstige Ernährungsgewohnheiten leichter erlernen und beibehalten, und auch Gewichtsprobleme sind seltener", so Seitz.

Heike Kreutz, www.aid.de


Weitere Informationen:


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Quelle: www.aid.de
Stand: 10/10/12