5. November 2012

Ennertaufstieg soll in Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden

Ennertaufstieg und Venusbergtunnel sollen wieder in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommen werden! Das haben die Ausschussmitglieder des Planungs- und Verkehrsausschusses des Rhein-Sieg-Kreises in ihrer letzten Sondersitzung (30.10.) mehrheitlich beschlossen.

In der Sitzung wurden die Vorschläge zum neuen Bundesverkehrswegeplan diskutiert. Neben den bekannten Maßnahmen an den Autobahnen A 59, A 61 und verschiedenen Ortsumgehungen standen vor allem die Maßnahmen zur Entlastung des Siebengebirges sowie die Verbesserung der Ost-West-Verbindungen in der Region im Fokus; hier insbesondere der Ennertaufstieg und die Südumfahrung für das Bonner Stadtzentrum (Venusbergtunnel) als Verbindung zwischen den Autobahnen A 565 und A 3. Hier ging es darum, ob wieder beide Maßnahmen in den neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) aufgenommen werden. Mit dem mehrheitlichen Beschluss folgten die Ausschussmitglieder den klaren Empfehlungen des Mobilitätsgutachtens für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis aus dem Jahr 2011. Diese aktuelle Untersuchung im Auftrag des Bundes und des Landes NRW hatte nochmals alle denkbaren Varianten auch unter Berücksichtigung eines starken ÖPNV-Ausbaus untersucht und bewertet.

Landrat Frithjof Kühn, der persönlich an der Ausschusssitzung teilgenommen hatte, hob die große Bedeutung eines politischen Konsenses der Ausschussmitglieder hervor, da es um die zukünftige Entwicklung des Kreises und der gesamten Region gehe. „Die gesamte Region ist eine Wachstumsregion und muss langfristig denken, denn neue Trassen wie der Ennertaufstieg sind Lückenschlüsse mit dem größten Effekt. Sie sind eine Chance für eine Entlastung von Mensch und Natur“, sagte Landrat Frithjof Kühn.

Neben einer weiteren neuen Maßnahme, nämlich dem Bau einer neuen Verbindung zwischen der Autobahn A 555 und der A 59/B8 mit einer Rheinquerung, werden auch die Ortsumgehungen Hennef-Uckerath, Swisttal-Miel, Much und Euskirchen/Kuchenheim sowie Ludendorf-Essig durch den Rhein-Sieg-Kreis für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet.

Wie geht es nun weiter?
Die Maßnahmenanmeldungen des Rhein-Sieg-Kreises werden am 23. November 2012 und am 14. Dezember 2012 in der Verkehrskommission beziehungsweise im Regionalrat bei der Bezirksregierung Köln zusammen mit den Anmeldungen der anderen Gebietskörperschaften erörtert. Nach Einholen der Voten der Regionalräte wird ein abschließender Vorschlag des Landes an den Bund unterbreitet.

„Die angemeldeten Maßnahmen sind dazu geeignet, das eigentlich gute Verkehrssystem in der Region zu komplettieren. Wir schaffen heute die Voraussetzungen, damit auch künftige Generationen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gut leben und arbeiten können“, sagte Landrat Kühn.

Informationen zum Bundesverkehrswegeplan:

Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist die Grundlage für die Mobilität der Bevölkerung und einer der wichtigsten Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Wirtschaft. Entscheidendes Steuerungselement hierfür ist der Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Hier sind alle Investitionen des Bundes an Bahnstrecken des Fernverkehrs, an Bundeswasserstraßen sowie den Bundesautobahnen und Bundesstraßen zusammengefasst. Der derzeit gültige BVWP datiert aus dem Jahr 2003 und wird aufgrund der sich ändernden Rahmenbedingungen aktuell fortgeschrieben. Im Jahr 2015 soll der neue BVWP durch die Bundesregierung beschlossen werden. Im ersten Schritt wurde bereits die Verkehrsentwicklung bis zum Jahr 2025 unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung sowie der erwarteten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ermittelt. Demnach wird auch für die Zukunft mit deutlichen Steigerungen des Verkehrsaufkommens gerechnet.

Aktuell hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die Bundesländer aufgefordert, die Maßnahmen zu benennen, die für den neuen BVWP in einem einheitlichen Verfahren zu bewerten sind. Für die Bundesstraßen und Bundesautobahnen sind in Nordrhein-Westfalen alle Kreise, kreisfreien Städte sowie Kommunen aufgefordert worden, ihre Vorschläge zu benennen.