Das Spanische Rohr (Arundo donax) wird auch als Pfahlrohr
oder Riesenschilf bezeichnet. Es gehört zu den Gräsern, wird bis zu sechs Meter
hoch und ist sehr schnellwüchsig. Im Mittelmeergebiet gehört es zu den
häufigsten Arten, aber auch bei uns ist es bedingt winterhart. Die natürliche
Verbreitung ist nicht bekannt, da es schon seit der Antike vom Menschen genutzt
und verbreitet wurde.
Möglicherweise stammt es urspünglich aus Ostasien oder
Indien. Heute ist es weit verbreitet und kommt auch in tropischen und
subtropischen Ländern der Alten und Neuen Welt vor. Häufig tritt das Spanische
Rohr invasiv auf, d.h. es verdrängt die einheimischen Arten und wird daher z.B.
in den USA aktiv bekämpft. Wo sich das kräftige Rhizom einmal festgekrallt hat,
ist es aber schwer zu entfernen.
Das Spanische Rohr wurde oder wird noch vielfältig genutzt,
z.B. für Schattendächer über Terrassen, als Windschutz und teilweise auch zum
Flechten. Eine besondere Bedeutung haben die Halme aber für Musikinstrumente:
Die Pfeifen der Panflöten bestanden früher und bestehen teilweise sogar auch
noch heute aus ihnen. Auch die Rohrblätter von Blasinstrumenten wie Dudelsack,
Fagott, Klarinette, Krummhorn, Oboe und Saxophon werden aus ihnen hergestellt.
Als Futtermittel sind nur die jungen Blätter geeignet. Da es so schnellwüchsig
ist, werden zurzeit auch Versuche unternommen, es als Energiepflanze zu testen.
Der Botanische Garten am Poppelsdorfer Schloss und der Nutzpflanzengarten
am Katzenburgweg sind täglich außer samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die
Schaugewächshäuser sind montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis
16 Uhr zu besichtigen. Der Gartenbesuch ist montags bis freitags kostenlos, an
Sonn- und Feiertagen wird eine Eintrittsgebühr von zwei, ermäßigt ein Euro
erhoben. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.
Weitere Informationen:
Quelle: www.uni-bonn.de