19. Oktober 2012

Rübenernte - Spätherbst versüßt die Rüben

In den bayerischen Rübenanbauregionen in Südbayern und Franken ist die Ernte angelaufen. Die Zuckerproduzenten erwarten ähnlich gute Erträge wie im vorangegangenen Jahr, allerdings wegen des feuchten Wetters mit geringerem Zuckeranteil in den Rüben.

"Doch der goldene Spätherbst lässt hoffen", wie Johann Graf vom Bayerischen Bauernverband sagt. „In den nächsten Tagen ist viel Sonne vorhergesagt – das macht die Rüben süß.“ Rund ein Drittel der Feldfrüchte seien bislang gerodet, für den Rest käme die spätherbstliche Sonne gerade recht.

Die Rübenanbaufläche in Bayern umfasst 65 000 Hektar. Laut Verband der bayerischen Zuckerrübenanbauer (Anzahl: 10.500) werden heuer Erträge von rund 80 Tonnen pro Hektar erwartet, in den fränkischen Anbaugebieten etwas weniger. Die Zuckergehalte schwanken regional und liegen zwischen 15, 8 und 19 Prozent.

Zucker entsteht als Produkt der Fotosynthese, bei der die Rübe die Energie des Sonnenlichtes nutzt und auf diese Weise Energie gewinnt. Aus Kohlendioxid und Wasser baut sie so Zucker auf und die Sonnenenergie wird praktisch in "Zuckerenergie" umgewandelt. Für ein Kilogramm Zucker benötigt man sieben bis acht Rüben, das entspricht in etwa einer Anbaufläche von einem Quadratmeter.

Ein Hektar Zuckerrüben bindet zudem 35 Tonnen Kohlendioxid und setzt 26 Tonnen Sauerstoff frei – das reicht für insgesamt für 120 Menschen jährlich zum Atmen. Durch ihren hohen Energieanteil sind Rüben ein interessanter Rohstoff für die Energieerzeugung. So lassen sich von einem Hektar Rüben etwa 7000 Liter Bioethanol herstellen, womit ein Auto gut 80.000 Kilometer weit fahren kann. Zudem fallen wertvolle Eiweißfuttermittel an, welche die Landwirtschaft unabhängiger von Importen macht.

Das Multitalent Rübe rückt der Bayerische Bauernverband aktuell im Rahmen seiner Kampagne „Landwirtschaft – von heute, für morgen“ in den Mittelpunkt. So wurde zum Beispiel zu Beginn der Rübenernte das Motiv „Zuckerstreuer“ in der Zuckerfabrik Plattling enthüllt.

Alle Informationen zum "Zuckerstreuer" und zur gesamten Kampagne: www.landwirtschaft-fuer-morgen.de
 

Quelle: www.bayerischerbauernverband.de
Stand: 17/10/12