Wer Cabrio oder Oldtimer mit Saisonkennzeichen ausgestattet
hat, steht jetzt vor der Aufgabe, sein Fahrzeug in die Winterpause zu schicken.
Damit im Frühjahr keine bösen Überraschungen lauern, rät der ADAC
Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. zumindest einen Tag zu investieren, um sein
Gefährt für die Überwinterung fit zu machen.
Karosserie innen
Neben der Reinigung mit Schwamm und Staubsauger sollte man
alle losen Bodenbeläge, auch aus dem Kofferraum, herausnehmen. Stößt man
hierbei auf feuchte oder modrige Stellen, sollte die Ursache erforscht und
beseitigt werden (Gummiprofile des Verdecks, Schiebedachentwässerung
prüfen).
Ledersitze behandelt man am besten mit handelsüblichen
Pflegemitteln. Dabei sollten die Empfehlungen des Fahrzeugherstellers beachtet
wer-den.
Karosserie außen
Lack: Nach Hand- oder Maschinenwäsche die Lack-Oberfläche
penibel kontrollieren: Reste von Vogelkot, Ausscheidungen von Insekten sowie
Absonderungen von Baumharzen sind teilweise schwer erkennbar, sie können sich
aber bei längerer Einwirkungszeit bis aufs Blech durchfressen. Bei der
Gelegenheit sogleich Steinschlagschäden ausbessern!
Der Auftrag von Hartwachs pflegt den Lack.
Unterbodenschutz: Besonders bei älteren Baujahren lohnt sich
ein Check von Unterboden und Radhäusern: Haben die Schutzschichten Verletzungen
oder - höchste Alarmstufe - Ablösungen bzw. Korrosions-Spuren? Eine fundierte
Diagnose setzt freilich Hebebühne, gute Beleuchtung und Dampfstrahler-Einsatz
voraus.
Cabrioverdeck: Rissbildung, aufgeplatzte Nähte? Einmal pro
Jahr sollte man das schon genauer in Augenschein nehmen. Den Gummiprofilen tut
auf jeden Fall eine Behandlung mit speziellen Produkten (z.B. Silicon)
gut.
Mit Shampoo ans Verdeck? Im Regelfall wird es nur trocken
oder feucht abgebürstet (in Fahrzeug-Längsrichtung, von vorne nach hinten),
allenfalls mit klarem Wasser abgespritzt. Zur Fleckenentfernung sollte man nur
das verwenden, was der Fahrzeughersteller empfiehlt. Die Ruhezeit verbringt das
Auto dann mit geschlossener Kapuze.
Technik
Ist in Kürze ohnehin eine Inspektion fällig? Dann lieber
vorziehen: Der Arbeitsumfang enthält zum einen sinnvolle
Stilllegungs-"Elemente", zum anderen erkennt der Fachmann natürlich
besser, was aktuell oder in Kürze reparaturbedürftig ist. Auch die ADAC Prüfzentren
sind hierfür eine gute Adresse ("Gebrauchtwagenuntersuchung",
"Winter-Check"). Schließlich soll die nächste Saison nicht unbedingt
mit Werkstatt-Terminen wegen tropfender Wasserpumpe oder mürbem Auspufftopf
beginnen.
Motor: Genutztes Öl enthält korrosionsfördernde
Bestandteile, also Wechseln. Nicht gut ist es (für die Schmierung zwischen
Kolben und Zylinderwand), den Motor ab und zu kurz laufen zu lassen. Das
Einfüllen eines speziellen Korrosionsschutzöls ist nur bei mehrjähriger
Ruhepause notwendig.
Kühlsystem: Frostschutzfaktor prüfen, ggf. ergänzen.
Kraftstoffsystem: Tank auffüllen, um Rostbildung im Inneren
zu verhindern (entfällt bei Kunststofftanks)
Batterie: Sie altert immens rasch, wenn sie nicht
nachgeladen wird. Abhilfe schafft ein spezielles
"Erhaltungs"-Ladegerät. Oder man hängt die Batterie spätestens alle 6
Monate einige Stunden ans Standard-Ladegerät.
Fahrwerk: Am besten Auto aufbocken, das entlastet Reifen und
Radaufhängung. Zumindest sollte aber der Luftdruck im Reifen auf 3-4 bar erhöht
werden.
Sonstiges: Handbremse nicht anziehen - die Beläge könnten
"festkleben". Autofenster zur Durchlüftung einen Spaltbreit
öffnen.
Der richtige Lagerort
Auch wenn man sich nur in den wenigsten Fällen den Abstellplatz
aussuchen kann: Einige Tipps hierzu:
- Optimal ist ein klimatisierter Raum, in dem Temperatur (ca.15 Grad) und Luftfeuchte (relative Luftfeuchte von ca. 40%, messbar mit dem Hygrometer) konstant eingehalten werden - so wird eine Kondenswasserbil-dung (Hohlräume!) weitgehend vermieden. Textilien, Gummi und Leder fühlen sich in dem Umfeld ebenfalls recht wohl.
- Zu meiden wäre auf jeden Fall ein schlecht durchlüfteter Lagerort, der als Folge der heimischen Witterungsverhältnisse immer zu feucht ist.
- Gegen das Einstauben hilft im Übrigen ein Baumwolltuch. Kunstfaserstoffe oder gar Plastikfolien sollte man wegen der mangelhaften Feuchtigkeits-Durchlässigkeit nicht verwenden.
Quelle: www.adac.de