Bonner Virologen haben jetzt die erste Nachweismethode für
das mysteriöse neue Virus veröffentlicht, an dem ein Patient in Jeddah
verstorben und ein aus Qatar nach London ausgeflogener Patient schwer erkrankt
ist. Dies ist gleichzeitig die erste wissenschaftliche Veröffentlichung
überhaupt, die sich mit dem Virus befasst. Die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) empfiehlt die Verwendung dieses Tests und verweist in ihren Empfehlungen
direkt auf die Internetseite des Bonner Instituts für Virologie (www.virology-bonn.de).
„Wir stehen im engen Kontakt mit der
Weltgesundheitsorganisation und erwarten, dass sehr viele Labore auf der ganzen
Welt diesen Test benutzen werden, falls es zu einer Epidemie kommen sollte“,
sagt Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie am
Universitätsklinikum Bonn.
Die im Fachjournal "Eurosurveillance" erschienene
Veröffentlichung fasst die Gemeinschaftsarbeit von drei europäischen
Forschungseinrichtungen zusammen. Wissenschaftler aus Rotterdam hatten ein
Virusisolat und eine Sequenz nach Bonn weitergegeben, wo schnell ein erstes
Nachweisverfahren entwickelt und für den klinischen Einsatz erprobt wurde.
Britische Kollegen haben dieses an dem in London behandelten Patienten
überprüft.
„Derzeit ist völlig unklar, ob und wie viele Fälle es noch
gibt. Eben deshalb haben wir den Diagnostiktest entwickelt – erst damit können
Labore nun weltweit gezielt nach dem Virus suchen. Die
Weltgesundheitsorganisation empfiehlt unseren Test. Derzeit haben wir alle
Hände voll zu tun, das erforderliche Material für den Test in alle Welt zu
verschicken“, beschreibt Prof. Drosten die aktuelle Situation.
Quelle: www.uni-bonn.de