Auf dem Speiseplan von Igeln stehen Schnecken, junge Mäuse - auch
Wühlmäuse - sowie Insektenlarven und -puppen. Wer den Nützling im Garten
ansiedeln möchte, sollte ihm vielfältige Nahrungs- und Versteckangebote
bieten.
In Deutschland ist der Braunbrustigel Erinaceus europaeus anzutreffen,
auch Westeuropäischer Igel genannt. Er hat eine braune Brust, 6.000 bis
8.000 Stacheln und wird bis zu 30 cm lang. Als Einzelgänger finden die
Tiere nur zur Paarung zusammen, meist einmal im Jahr zwischen März und
Juli. Nach rund fünf Wochen bringen die Weibchen drei bis acht Junge mit
weißen, weichen Stacheln zur Welt. Igel werden bis zu zehn Jahre alt.
Der dämmerungs- und nachtaktive Nützling versteckt sich tagsüber unter
Sträuchern oder in Laubhaufen. In der Dunkelheit geht er auf
Nahrungssuche. Dabei lässt sich der Kulturfolger vor allem von seinem
ausgezeichneten Geruchssinn leiten und legt weite Strecken zurück. Vor
dem Winterschlaf nehmen die Tiere vermehrt kohlenhydratreiche Nahrung
auf, wie Samen, Nüsse, Beeren und Fallobst. Bei Temperaturen unter 10 °C
beziehungsweise ab Ende Oktober/Mitte November beginnen die Igel mit
dem Winterschlaf, der je nach Witterung bis März oder April dauert. Als
Überwinterungsplatz suchen sie frostfreie und geschützte Orte auf, in
denen sie ein Nest aus Moos, Laub oder Heu bauen. Naturnahe Gärten
bieten meist gute Rückzugsmöglichkeiten. Wer die standorttreuen kleinen
Stacheltiere in seinen Garten locken möchte, kann zum Beispiel Kompost-,
Laub- oder Reisighaufen anlegen oder belassen. Auch Holzstapel oder im
Handel erhältliche "Igelkuppeln" eignen sich gut.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist der Igel eine besonders geschützte
Tierart. Der größte Feind ist der autofahrende Mensch. Daher ist
Rücksicht beim nächtlichen Autofahren besonders wichtig. Wer in seinem
Garten einen steil abfallenden Teich oder Schacht hat, sorgt mit einem
schrägen, mit Maschendraht bespannten Brett dafür, dass ein
hineingefallener Igel sich wieder befreien kann. Ganz wichtig: Während
der Gartensaison kein Schneckenkorn verwenden; es ist für Igel
gefährlich.
Übrigens: Igel sind Wildtiere. Nur verletzte, kranke oder kleine Igel,
die im Spätherbst das Winterschlafgewicht von 400 bis 500 g noch nicht
erreicht haben, brauchen Hilfe. Bei Fragen helfen der Bund für Umwelt-
und Naturschutz in Deutschland (BUND) oder der Verein Pro Igel e. V.
weiter.
Heike Stommel, www.aid.de