Am Samstag, 20. Oktober, jährt sich zum siebzigsten Mal der
Todestag von Friedrich Münzer – von 1921
bis 1935 Ordinarius für Alte Geschichte an der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster (WWU). Mit seinen Forschungen zur Geschichte der
Römischen Republik gehört er zu den international einflussreichsten deutschen
Althistorikern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Friedrich Münzer (1868 –
1942), der in jungen Jahren vom Judentum zum Protestantismus konvertiert war,
fiel den 1942 auf der "Wannseekonferenz" initiierten Beschlüssen zur
"Endlösung der Judenfrage" zum Opfer: Er wurde mit dem letzten
Sammeltransport aus Münster ins Vernichtungslager Theresienstadt deportiert und
starb dort wenige Monate später.
Zum Gedenken an Friedrich Münzer haben Ann-Cathrin Harders,
Juniorprofessorin für Alte Geschichte an der Universität Bielefeld, und Dr.
Matthias Haake vom Seminar für Alte Geschichte der WWU, am Samstag, 20.
Oktober, ab 14.30 Uhr im Hörsaal F 2 des Fürstenberghauses, Domplatz 20-22 eine
auch der Öffentlichkeit zugängliche Gedenkveranstaltung initiiert. Sie bildet
den Schlusspunkt der zuvor vom 18. bis 20. Oktober stattfindenden
internationalen Konferenz "Politische Kultur und soziale Struktur der
römischen Republik".
In Rahmen des um 14.30 Uhr mit einem Grußwort von
WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles beginnenden Kolloquiums wird Prof. Dr.
Josef Wiesehöfer von der Universität Kiel über das Leben Friedrich Münzers
reden. Es schließt sich an Prof. Dr. Wilfried Nippel von der
Humboldt-Universität Berlin mit Ausführungen zu dessen
wissenschaftsgeschichtlichem Kontext. Im Anschluss an die Vorträge werden die
"Kleinen Schriften" Friedrich Münzers, die von den Organisatoren der
Tagung herausgegeben werden, präsentiert, bevor um 16.30 Uhr Prof. Erich S.
Gruen von der University of California in Berkeley (USA) seinen
englischsprachigen Festvortrag "The Last Generation of the Roman Republic
– Reconsidered" halten wird.
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