Im Jahr 2011 ereigneten sich weniger Unfälle mit
wassergefährdenden Stoffen als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, gab es 2 253 Unfälle – ein Rückgang von 8,4 % gegenüber
2010 (– 207 Unfälle). Bei den Unfällen wurden rund 7,5 Millionen Liter
wassergefährdender Stoffe freigesetzt – dies entspricht dem Inhalt von etwa 300
Tanklastzügen.
Im Vorjahr waren 24 Millionen Liter freigesetzt worden. Ursache
dafür war ein besonders großer Unfall in einer sogenannten JGS-Anlage zum Lagern
und Abfüllen von Jauche, Gülle, Silagesickersäften (JGS) bei dem 14 Millionen
Liter Gülle und Gärreste freigesetzt wurden. Auch 2011 handelte es sich bei den
freigesetzten Stoffen überwiegend um Jauche, Gülle und Silagesickersäfte. Mit
rund 4 Millionen Litern konnte mehr als die Hälfte der freigesetzten Menge
(rund 53 %) zurückgewonnen werden, unter anderem durch Umpumpen oder Umladen in
andere Behälter.
Häufige Unfallursachen im Jahr 2011 waren das Versagen von
Schutzeinrichtungen sowie Materialmängel an Behältern und menschliches
Fehlverhalten.
1 460 Unfälle (65 %) ereigneten sich bei der Beförderung
wassergefährdender Stoffe und zwar überwiegend beim Transport mit
Straßenfahrzeugen (1 351 Unfälle). Hierbei wurden rund 500 000 Liter – meist
Mineralölprodukte – freigesetzt. Die relativ geringe Menge von durchschnittlich
390 Litern pro Unfall rührt daher, dass häufig die mit Diesel gefüllten
Betriebsstofftanks von Lkw beschädigt wurden. Der vergleichsweise hohe Anteil
des nicht wiedergewonnenen Volumens von gut 71 % bei Beförderungsunfällen geht
auf zwei Unfälle mit Binnentankschiffen zurück.
793 Unfälle wurden beim Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen in Anlagen von gewerblichen Betrieben und privaten Haushalten gezählt.
Insgesamt wurden dabei 5 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt;
davon waren knapp 3,6 Millionen Liter (72 %) Jauche, Gülle oder
Silagesickersäfte. Diese sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft, sie
bringen jedoch, in großer Menge freigesetzt, eine beträchtliche Gefährdung der
Umwelt mit sich.
Quelle: www.destatis.de