Das Institut hatte bereits im Dezember 2009 darauf hingewiesen, dass der Übergang von Mineralölbestandteilen wie aromatischen Kohlenwasserstoffen und nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen aus Verpackungen von Recyclingkarton grundsätzlich zu erwarten ist. „Die aktuelle Untersuchung bestätigt, dass eine Vermeidung dieses Übergangs prinzipiell möglich ist, da bei einem Teil der untersuchten Kalender in den Schokoladen keine dieser Substanzen nachgewiesen wurde“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
Nimmt man den „Worst Case“ an und berechnet den Gehalt des
einzelnen Schokoladeteilchens aus den Kalendern mit den höchsten Gehalten von
ca. 7 Milligramm je Kilogramm Schokolade, so
ergibt sich ein Gehalt von 0,022 Milligramm aromatischer
Kohlenwasserstoffe je Schokoladenteilchen. Aus diesem Gehalt ergibt sich unter
der Annahme des Verzehrs von einem Schokoladenteilchen pro Tag nur ein sehr
geringer zusätzlicher Anteil zu der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA
(2012) abgeschätzten täglichen Aufnahme von aromatischen
Mineralölkohlenwasserstoffen über die Nahrung. Der Anteil an der
Hintergrundbelastung ist zwar gering, dennoch sind aromatische
Kohlenwasserstoffe in Lebensmitteln unerwünscht.
Mineralöle sind Gemische aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen. Diese Kohlenwasserstoffgemische sind toxikologisch nicht ausreichend untersucht. Insofern kann auch ein mögliches krebserzeugendes Potential der aromatischen Kohlenwasserstofffraktion in Lebensmittel nicht ausgeschlossen werden.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.