24. November 2012

Nutzen statt Besitzen: Deins ist meins


Das Web 2.0 macht's möglich. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit redet man - virtuell und ganz real - über "Collaborative Consumption". Ein Begriff, der sich mit "gemeinschaftlicher Konsum" übersetzen lässt. Ganz praktisch heißt das: Nicht jeder muss Dinge selber besitzen (und finanzieren), sondern er braucht nur die Möglichkeit es gemeinsam mit anderen nutzen zu können. Dabei geht es um so unterschiedliche Dinge wie Gemeinschaftsgärten, Wohnungstausch, Kleidertausch-Parties, Autogemeinschaften, Tauschringe für Werkzeuge und vieles andere.
Nach Einschätzung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, das hierzu für die Heinrich-Böll-Stiftung eine Studie verfasst hat, könnte in Zeiten immer knapperer Rohstoffe aus einem Nischenphänomen "Mainstream" werden. Dabei spiele das Internet als Vermittlungsinstanz eine zentrale Rolle. Weite Bereiche des Netzes basierten auf dem Prinzip des Teilens von Informationen, Texten oder Musik - sei es in kommerzieller oder nichtkommerzieller Form. Reale Tauschbörsen hätten zusätzlich einen nicht zu unterschätzenden sozialen Nutzen als Kommunikationsplattform. Für das renommierte "TIME Magazine" gehört der Gemeinschaftskonsum zu den zehn Ideen, die die Welt verändern werden.

Tauschplattformen wie "Netcycler" (für Dinge), "9flats" (für Wohnungen) oder "Nachbarschaftsauto" (für private Autos) ermöglichen ihren oft jungen Nutzern, schnell und unkompliziert denjenigen zu finden, der (oder die) das hat, was sie brauchen. All diese neuen Geschäftsformen fordern und fördern Vertrauen. Vertrauen, dass der andere die geliehenen Dinge gut behandelt und man als Nutzer nicht hinters Licht geführt wird.
Britta Klein, www.aid.de

Weitere Informationen:

Heinrich Böll Stiftung:
http://www.boell.de/oekologie/marktwirtschaft/oekologische-marktwirtschaft-studie-nutzen-statt-besitzen-15926.html
www.collaborativeconsumption.de