Das Lernen per Computer und über das Internet wird in
den kommenden Jahren zum wichtigsten Trend im Bildungswesen. Verband man
mit E-Learning früher häufig das simple Abarbeiten von Fragen und
Antworten, so bietet die technische Entwicklung heute eine Vielzahl
neuer, oft interaktiver und sehr individueller Lernformate und Methoden.
Die Welt des E-Learning hat sich zu elektronischen Lernlösungen
(Learning Solutions) weiterentwickelt, die Technik und moderne
Lernmethoden vereinen. „Elektronische Lern-Angebote werden immer
mobiler, persönlicher und zugleich vernetzter“, sagt BITKOM-Präsident
Prof. Dieter Kempf. Der Arbeitskreis Learning Solutions des BITKOM hat
dazu ein Positionspapier „Vom E-Learning zu Learning Solutions“
veröffentlicht, das einen Überblick über die Entwicklung des E-Learning
gibt und die aktuellen Trends beim IT-unterstützten Lernen aufzeigt.
Apps für Mobilgeräte, grafisch anspruchsvolle Lernspiele mit einer
spannenden Geschichte, interaktive E-Books oder Videos sorgen dafür,
dass für jede Zielgruppe die Inhalte passend präsentiert werden können.
Einer repräsentativen Umfrage des BITKOM zufolge hat bereits jeder
zweite 14- bis 44-Jährige E-Learning genutzt. Rund jeder Dritte hat
entsprechende Apps auf mobilen Geräten wie Smartphone und Tablet
installiert.
Aktuelle Software erlaubt es, jedem Lernenden an seinen
Lernfortschritt angepasste Inhalte zu präsentieren. Kontext-basiertes
Microlearning ermöglicht zudem, „Learning on Demand“. Statt
zeitaufwändig viel Wissen auf einmal anzuhäufen, wird dabei immer nur
jener Inhalt vermittelt, der aktuell benötigt wird. Zugleich bieten
soziale Netzwerke die Möglichkeit, sich einen bestimmten Lernstoff mit
anderen gemeinsam zu erschließen. So ist es für viele Studierende heute
selbstverständlich, Lerngruppen etwa bei Facebook zu gründen. „Massive
Open Online Courses“ (MOOC) setzen auf die intensive Vernetzung von
Anbietern, Referenten und Teilnehmern.
Learning Solutions gewinnen in der privaten Weiterbildung ebenso an
Bedeutung wie in der Aus- und Weiterbildung. Schon heute setzen rund
zwei Drittel der IT-Unternehmen E-Learning ein, fast jedes fünfte (18
Prozent) will entsprechende Instrumente und Methoden künftig nutzen.
Dieses Interesse spiegelt sich auch im Umsatz der rund 250 Anbieter von
E-Learning-Lösungen in Deutschland wider. Er ist zuletzt um 22 Prozent
auf über 500 Millionen Euro gestiegen.
Das Positionspapier „Vom E-Learning zu Learning Solutions“ kann kostenlos heruntergeladen werden unter http://www.bitkom.org/files/documents/Positionspapier_Learning_Solutions_2013.pdf