Im Herbst locken im Wald leckere Pilze zum Sammeln. Und auch
der Trend zum Pflücken von Wildobst nimmt zu. Ein Sonntagsausflug mit
Pflückkörbchen mit Kind und Kegel - grundsätzlich eine prima Sache. Doch so
schön es für die einen ist, durch verwunschene Waldflächen und entlegene
Lichtungen zu wandeln, so furchterregend ist es für die anderen: die Wildtiere. Das sollte man wissen, möchte man als Naturliebhaber nicht Rothirsch und Reh zu
Tode ängstigen, weil man gerade unbedacht durch ihr Schlafzimmer geht.
Beobachtungen der Deutschen Wildtierstiftung zeigten, dass
eine Hirschkuh mit ihrem Kalb so verängstigt auf einen Pilzsammler reagierte,
dass sie ihren Tagesstand fluchtartig verließen. Das ist für die Tiere Kräfte
zehrend und gefährlich. "Unkalkulierbare Störungen wie Wanderer,
Mountainbike-Fahrer oder Pilzsucher, die die üblichen Wege verlassen, werden
von Rotwild als Bedrohung angesehen", so die Wildtier Stiftung. Diese
Störungen führen auch zu Wildschäden im Wald. Deshalb sollten Waldbesucher
unbedingt auf den Wegen bleiben. Dass mitgebrachte Hunde angeleint werden
sollten, um Rehe, Hasen und Hirsche nicht unnötig zu beunruhigen, ist für jeden
Tierfreund Ehrensache.
Aber auch zum eigenen Schutz gilt es für Waldbesucher einige
Tipps beherzigen: Vor Zecken schützen: Sie sitzen besonders gern im Gras, in
Büschen und im Unterholz. Lange Hosen, hohes geschlossenes Schuhwerk, und ggfs.
Handschuhe sind Pflicht. Beim kleinsten Zweifel an der Essbarkeit von Pilzen
oder Wildfrüchten sollte man diese immer stehen oder hängen lassen. Pilze in
einem atmungsaktiven Behältnis transportieren und rasch verarbeiten. Nur so
viel sammeln, wie man auch verwerten kann. Denn auch Wildtiere wie Dachse sind
als Vorbereitung auf den Winter auf Früchte und Beeren angewiesen. Achtung
Fuchsbandwurm: Seine Eier sind unsichtbar und können sich überall befinden.
Daher alle Kostbarkeiten aus dem Wald gründlich waschen und durchschmoren. Einfrieren
macht den Erreger nicht unschädlich.
Dagmar Barkmann, www.aid.de
Weitere Informationen: