17. September 2012

Beim Pilze sammeln Rücksicht auf Wildtiere nehmen


Im Herbst locken im Wald leckere Pilze zum Sammeln. Und auch der Trend zum Pflücken von Wildobst nimmt zu. Ein Sonntagsausflug mit Pflückkörbchen mit Kind und Kegel - grundsätzlich eine prima Sache. Doch so schön es für die einen ist, durch verwunschene Waldflächen und entlegene Lichtungen zu wandeln, so furchterregend ist es für die anderen: die Wildtiere. Das sollte man wissen, möchte man als Naturliebhaber nicht Rothirsch und Reh zu Tode ängstigen, weil man gerade unbedacht durch ihr Schlafzimmer geht.

Beobachtungen der Deutschen Wildtierstiftung zeigten, dass eine Hirschkuh mit ihrem Kalb so verängstigt auf einen Pilzsammler reagierte, dass sie ihren Tagesstand fluchtartig verließen. Das ist für die Tiere Kräfte zehrend und gefährlich. "Unkalkulierbare Störungen wie Wanderer, Mountainbike-Fahrer oder Pilzsucher, die die üblichen Wege verlassen, werden von Rotwild als Bedrohung angesehen", so die Wildtier Stiftung. Diese Störungen führen auch zu Wildschäden im Wald. Deshalb sollten Waldbesucher unbedingt auf den Wegen bleiben. Dass mitgebrachte Hunde angeleint werden sollten, um Rehe, Hasen und Hirsche nicht unnötig zu beunruhigen, ist für jeden Tierfreund Ehrensache.

Aber auch zum eigenen Schutz gilt es für Waldbesucher einige Tipps beherzigen: Vor Zecken schützen: Sie sitzen besonders gern im Gras, in Büschen und im Unterholz. Lange Hosen, hohes geschlossenes Schuhwerk, und ggfs. Handschuhe sind Pflicht. Beim kleinsten Zweifel an der Essbarkeit von Pilzen oder Wildfrüchten sollte man diese immer stehen oder hängen lassen. Pilze in einem atmungsaktiven Behältnis transportieren und rasch verarbeiten. Nur so viel sammeln, wie man auch verwerten kann. Denn auch Wildtiere wie Dachse sind als Vorbereitung auf den Winter auf Früchte und Beeren angewiesen. Achtung Fuchsbandwurm: Seine Eier sind unsichtbar und können sich überall befinden. Daher alle Kostbarkeiten aus dem Wald gründlich waschen und durchschmoren. Einfrieren macht den Erreger nicht unschädlich.

Dagmar Barkmann, www.aid.de


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Quelle: www.aid.de
Stand: 13/10/10