Frühstücksflocken, die für Kinder beworben werden, enthalten
in der Regel zu viel Zucker. Das ist das Resultat eines Marktchecks der
Verbraucherorganisation foodwatch. Die Verbraucherschützer hatten 143
Frühstücksflockensorten eingekauft und den Zuckergehalt geprüft. Diese Produkte
sprechen mit einer bunten Verpackung, Spielzeugbeigaben und Gewinnspielen
gezielt junge Konsumenten an.
Das Resultat: Rund 85 Prozent der Frühstücksflocken enthielten mindestens zwanzig Prozent Zucker. Jedes zweite Produkt hatte sogar einen Zuckergehalt von mindestens dreißig Prozent. Damit sind viele Cerealien süßer als Kuchen oder Schokokekse, kritisiert foodwatch. Auch ein Großteil der Bio-Flocken enthielt mehr als zwanzig Prozent Zucker. Nur knapp sechs Prozent der untersuchten Erzeugnisse kamen mit einem Zuckeranteil von weniger als zehn Prozent aus.
foodwatch fordert eine gesetzlich festgelegte Zuckergrenze von zehn Prozent für Kinder-Frühstücksflocken und zieht vor allem die Markenhersteller in die Verantwortung. Sie sollen mit ihren Produkten ein gutes Vorbild sein, da Discounter mit den Handelsmarken die zuckerreichen Frühstückscerealien nachahmen.
Ein leckeres gesundes Frühstück enthält ein bis zwei
Getreideportionen als Brot oder Getreideflocken. Cornflakes und
Frühstücksflocken mit Zucker hingegen sind für die erste Mahlzeit des Tages
nicht zu empfehlen, erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom aid
infodienst, Bonn. Eine ausgewogene Alternative ist ein Müsli aus verschiedenen
Getreideflocken, Nüssen, getrockneten und frischen Früchten mit Jogurt oder
Milch - ohne Zuckerzusatz. "Frühstücksmuffel lassen sich auch für ein
Milchmixgetränk aus Obst, Haferflocken und Milch begeistern, das sich einfach
mit einem Mixer zubereiten lässt", so Seitz.
aid-Heft "Das beste Essen für Kinder", Bestell-Nr.
61-1447, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de