Im Jahr 2011 setzte sich der Indikator wie folgt zusammen:
die Armutsgefährdungsquote lag bei 15,8 %, 5,3 % der Bevölkerung waren von
erheblicher materieller Entbehrung betroffen, und 11,1 % der Personen lebten in
einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung.
Die EU hat diesen Sozialindikator eingeführt, um die
Fortschritte der Europäischen Sozialpolitik bei der Verminderung von Armut und
sozialer Ausgrenzung in der EU, einem Kernziel der sogenannten „Strategie
Europa 2020“, zu messen. Die Möglichkeiten der sozialen Teilhabe sind bei den
Betroffenen sehr eingeschränkt: Sie können aus finanziellen Gründen heraus
beispielsweise ihre laufenden Rechnungen nicht begleichen, nicht mindestens
jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit einnehmen, keine notwendigen
Anschaffungen tätigen, sich keine Urlaubsreise oder keinen Pkw leisten (siehe
methodische Erläuterungen).
Frauen waren mit einer Quote von 21,3 % im Jahr 2011
häufiger von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen als Männer (18,5 %).
Während die unter 18-Jährigen mit einer Quote von 19,9 % dem Bundesdurchschnitt
entsprachen, waren ältere Menschen ab 65 Jahren seltener (15,3 %) und Personen
zwischen 18 und 64 Jahren häufiger (21,3 %) betroffen.
Weitere Ergebnisse aus LEBEN IN EUROPA 2011 sowie methodische
Erläuterungen und Publikationen sind auf den Internetseiten verfügbar.
Das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften
(Eurostat) veröffentlicht die Ergebnisse aller an EU-SILC (European Union
Statistics on Income and Living Conditions) teilnehmenden Länder in seiner
Datenbank. Durchschnittswerte für die EU-27 als Ganzes – zum Beispiel für den
Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffenen Bevölkerung – sind
derzeit noch nicht verfügbar. Sie können von Eurostat erst dann ermittelt
werden, wenn die Ergebnisse aus allen 27 Mitgliedstaaten vollständig verfügbar
sind.
Quelle: www.destatis.de