Blumenkohl,
sein „grüner“ Zwillingsbruder Romanesco, Brokkoli, Kohlrabi, Grünkohl, Rotkohl,
Weißkohl, Chinakohl, Rosenkohl, Wirsing sowie einige weitere Sorten gehören –
trotz ihres unterschiedlichen Aussehens – alle zur Familie der Kohlgemüse (Brassica oleracea). Die ersten drei sind
Vertreter der Blütengemüse und haben einen gemeinsamen Urahnen: den wilden
Kohl, der ursprünglich im Kaukasus und auf Zypern beheimatet war. Italienische
Kreuzfahrer brachten die Urform der Kohlgemüse vor 400 Jahren in ihre Heimat.
Von dort aus verbreiteten sich seine zahlreichen, in Italien gezüchteten
Abkömmlinge über ganz Europa. Als Erinnerung an „italienische Zeiten“ wird
heute für Blumenkohl in Österreich noch der Begriff „Karfiol“ verwendet, der
sich vom italienischen „Cavolfiore“ ableitet.
Blumenkohl,
Romanesco und Brokkoli sind keinesfalls gewöhnliche Kohlsorten.
Interessanterweise verzehren wir nämlich ihre fleischig verwachsenen Blütenstiele
und -knospen, die sogenannte „Blume“. Diese hat dank der Kreativität
italienischer Züchter immer neue Formen und Farben angenommen, sodass wir heute
die unterschiedlichsten Arten von Blumenkohl und Brokkoli kennen. Eine
besondere Form des Blumenkohls ist der zackenförmige Romanesco, der sich durch
Lichteinfluss grün verfärbt hat. Dies geschieht, wenn die äußeren Hüllblätter
die Blütensprossen nicht komplett umschließen.
Am
beliebtesten sind bei uns nach wie vor der weiße Blumenkohl und der knackig-grüne
Brokkoli. Wir genießen sie besonders gern mit Sauce Hollandaise, aber auch überbacken,
gratiniert oder als Auflauf sind sie eine Delikatesse. Was viele nicht wissen:
beide können auch roh verzehrt werden, beim Brokkoli zu den Röschen auch die
kleinen, zarten Blätter und die Stängel. Doch Vorsicht: Jedes noch so köstliche
Gemüse kann uns den Appetit verderben, wenn es „bewohnt“ ist. Man sollte
Blumenkohl und Brokkoli deshalb vor dem Kochen eine halbe Stunde mit dem
Strunk nach oben in Salz- oder Essigwasser legen. Das lässt Raupen und andere
Insekten herauskriechen!
Damit Blumenkohl und Brokkoli so richtig gut schmecken,
sollten sie möglichst rasch verzehrt werden. Sie lassen sich nämlich nur
schlecht lagern, im Gemüsefach des Kühlschranks sind sie maximal 2 Tage
haltbar. Eine längere Lagerung ist allenfalls bei Temperaturen von 0-1 °C bei
sehr hoher Luftfeuchtigkeit möglich. Wichtig: Äthylen lässt Blumenkohl
vorzeitig verderben. Er darf deshalb nicht zusammen mit Obst und Gemüse
gelagert werden, die dieses Reifegas ausscheiden, d.h. mit Tomaten, Äpfeln oder
Zitrusfrüchten.
Blumenkohl
und Brokkoli sind nicht nur köstlich-lecker, sondern auch reich an Vitaminen
und Mineralstoffen. Besonders der Brokkoli ist ein wahres “Gesundheitsgemüse“
- schon 100 g Brokkoli decken den täglichen Bedarf an den Vitaminen A, C und K.
Er enthält zudem viel Niacin und Pantothensäure, sowie Kalium, Calcium und
Eisen. Auf Grund seines hohen Gehalts an sekundären Pflanzenstoffen zählt
Brokkoli heute zu den wichtigsten Gemüsesorten der natürlichen Krebsvorsorge
und zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen. Als wichtigster sekundärer
Pflanzenstoff gilt das Sulforphan, das im Zusammenspiel mit ca. 50 anderen
sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Mineralien den Brokkoli so wertvoll
macht.
Der
„große weiße Bruder“ Blumenkohl ist nicht ganz so reich an Vitaminen und
Mineralstoffen wie Brokkoli. Aber auch er liefert beträchtliche Mengen an den
Vitaminen C und K, an Pantothensäure sowie Kalium. Durch ihren Ballaststoffgehalt
wirken sich alle Blumenkohlarten und Brokkoli zusätzlich positiv auf unsere
Verdauung aus.
Quelle: Wirths PR