Der Body-Mass-Index, kurz BMI, gibt an, wie viel Kilogramm Körpergewicht auf einen Quadratmeter Körperoberfläche fallen. In der Diagnose von Über- und Untergewicht ist der Wert ein etabliertes Diagnosekriterium. Doch obwohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Körperfett mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen verbunden ist, besitzt der BMI für das Krankheitsrisiko nur wenig Aussagekraft. Das größte Risiko für übergewichtsassoziierte Folgeerkrankungen geht vom sogenannten Bierbauch aus. Fettpolster an den Hüften und am Po sind bis zu einem gewissen Grad nur ein kosmetisches Problem. Wo das Übergewicht sitzt, berücksichtigt der BMI allerdings nicht. Gleichzeitig können bewegungsfaule Menschen mit wenig Muskelansatz reichlich Fett am Bauch aufweisen und dennoch einen BMI im Normalbereich haben.
Als normaler BMI-Bereich ist der Gewichtsbereich festgelegt,
der in Bevölkerungsstudien mit der höchsten Lebenserwartung einhergeht.
Interessanterweise kamen verschiedene Beobachtungen der letzten Jahre zu dem
Schluss, dass leicht übergewichtige Senioren bei Krankheit eine höhere
Überlebenschance haben, als die mit einem BMI im „Normalbereich“ von 19 bis 24
Kilogramm pro Quadratmeter. Dieser Wert ist nur für Menschen bis zu einem Alter
von 24 Jahren erstrebenswert. Ab dann verschiebt sich der optimale Bereich in
Fünf-Jahres-Schritten um jeweils einen Punkt nach oben. Ab 65 Jahren darf der
BMI zwischen 24 und 29 Kilogramm pro Quadratmeter liegen.
Bei einem multikulturellen Patientenstamm verliert der BMI
zusätzlich an Aussagekraft, da sich die Erkrankungsrisiken in erster Linie auf
hellhäutige Europäer und Amerikaner beziehen. Das Risiko, eine
Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, kann bei Asiaten aufgrund des
zierlichen Körperbaus bereits bei einem BMI im oberen Normalbereich erheblich
erhöht sein. Auch bei sehr großen oder sehr kleinen Menschen sowie bei Menschen
mit veränderter Körperzusammensetzung wie Hochleistungssportlern, Schwangeren
und Stillenden verliert der Wert an Relevanz.
Das Taille-zu-Größe-Verhältnis ist besser geeignet, um das
Risiko für eine übergewichtsverursachte Erkrankung einzuschätzen. Dieses setzt
den Bauchumfang ins Verhältnis zur Körpergröße und berücksichtigt folglich vor
allem das Fett am Bauch. Der Normbereich liegt hier zwischen 0,4 und 0,5.
Quelle: www.fet-ev.eu