11. Dezember 2012
Weihnachtszeit ist Bratapfelzeit
Die einfache, aber hocharomatische Süßspeise aus gebackenen Äpfeln bereichert die winterliche Dessertküche in mannigfachen Variationen. Wer es klassisch mag, bäckt die ganzen, ungeschälten Früchte in einer Auflaufform bei mittlerer Hitze. Nach rund einer halben Stunde platzt die Haut der Äpfel auf und löst sich leicht von der Schale.
Mit ein wenig Zucker und Zimt bestreut, können die Bratäpfel dann genüsslich "ausgelöffelt" werden. Etwas raffinierter wird es, wenn man das Kerngehäuse vor dem Backen - beispielweise mithilfe eines Apfelausstechers - entfernt und mit weihnachtlichen Zutaten wie Mandelsplittern, in Rum eingelegten Rosinen, Marzipan oder Konfitüre füllt. Damit die Füllung beim Backen nicht ausläuft, sollte die Unterseite des Apfels möglichst nicht verletzt werden. Gewürze wie Zimt, Vanille oder Nelken verleihen der Süßspeise darüber hinaus eine saisontypische Note. Begleitet von einer Vanille- oder einer warm aufgeschlagenen Rotwein-Sauce kann sie auch als Imbiss zur Kaffeetafel gereicht werden.
Eine "very British" inspirierte Variante des Bratapfels ist der Apple Crumble, ein warmer Apfelauflauf mit Butterstreuseln. Die geschälten und geviertelten Äpfel werden dafür in Scheiben geschnitten und in eine leicht ausgefettete Auflaufform geschichtet. Ein wenig Zimt und Zucker können den Äpfeln auch hier eine besonders weihnachtliche Note verleihen. Aus zerlassener Butter, Zucker und Mehl bereitet man eine Streuselmasse, die über die Apfelschicht gestreut wird. Der süße Auflauf wird dann im Ofen solange gebacken, bis die Streusel goldgelb sind.
Wer möchte, reicht hierzu ebenfalls eine Vanillesauce oder gibt bereits vor dem Backen eine Puddingschicht zwischen Äpfel und Streusel. Kalte Bratapfelreste können übrigens noch einmal im Ofen warm gemacht werden oder auch kalt (ohne Schale) abwechselnd mit Vanille-Quark in ein Dessert-Glas gefüllt werden. Das Bratapfel-Schicht-Dessert bekommt eine besonders exquisite Nuance, wenn in Orangensaft oder Likör getauchte Löffelbiskuits mit eingeschichtet werden. Vorzugsweise eignen sich feinsäuerliche Back-, Brat- und Koch-Apfelsorten wie Boskoop oder Cox Orange am besten für die Zubereitung der köstlichen Kreationen. Für viele Feinschmecker ist klar: ein Bratapfel ist so ziemlich das Leckerste, was aus einem Apfel zur Weihnachtszeit werden kann.
aid, Ira Schneider