Würden die deutschen Bundesbürger ihren
Fleischkonsum auf ein gesundes Maß reduzieren und weniger Lebensmittel
auf dem Müll werfen, könnten pro Jahr 67 Millionen Tonnen an
Treibhausgasemissionen eingespart werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine
am Dienstag in Berlin vorgestellte Studie der Naturschutzorganisation
WWF. Die Einsparung an klimaschädlichen Treibhausgasen entspräche in
etwa dem jährlichen Gesamtausstoß Portugals. Der WWF fordert daher, der
Landwirtschaft und dem weltweit steigenden Fleischkonsum als Faktor im
Kampf gegen den Klimawandel endlich mehr Bedeutung beizumessen.
„Wer
in der Mittagspause statt Schinkenbrötchen oder Hamburger, die Pasta
mit Tomatensauce oder Ratatouille wählt betreibt aktiven Klimaschutz“,
fasst Tanja Dräger de Teran, WWF-Referentin Klimaschutz und Ernährung
die Ergebnisse der Studie „Klimawandel auf dem Teller“ zusammen. „Selbst
wenn jeder Bundesbürger nur einmal pro Woche auf Fleisch verzichten
würde, könnte das noch zu einer jährlichen Einsparung von rund neun
Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen führen. Das entspricht
umgerechnet 75 Milliarden PKW-Kilometern.“
Eine
gesündere Ernährung gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung (450 Gramm Fleisch pro Woche) wirkt sich laut WWF
entsprechend positiv auf den Ressourcen- und Klimaschutz aus. Würden die
Deutschen zudem weniger Lebensmittel wegwerfen, könnten pro Kopf und
Jahr Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 800 Kilogramm CO2-Äquivalenten eingespart werden. Der Klimafußabdruck eines Durchschnittsdeutschen liegt derzeit bei rund 11 Tonnen CO2 pro Jahr.
Die Studie zeige darüber hinaus, so der WWF, dass die „indirekten Emissionen“ von erheblicher Bedeutung sind. Indirekte Emissionen entstehen etwa durch die Umwandlung tropischer Regenwälder in Weideland oder Anbaufläche für Tierfuttermittel. In Abhängigkeit davon, wie sich die weltweiten Ernährungsgewohnheiten ändern und wie viel Lebensmittel auf den Müll geschmissen werden, könnten erhebliche Mengen an Treibhausgasen eingespart werden. Allein über eine gesunde Ernährung und einer verringerten Lebensmittelverschwendung ließen sich demnach in Deutschland pro Jahr rund 35 Millionen Tonnen an „indirekten Emissionen“ vermeiden.