Bei der Bewertung der Ergebnisse des Tests von
Adventskalendern, bei denen Mineralölbestände gefunden wurden, kommen
die Stiftung Warentest und das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) zu
gleichen Schlussfolgerungen.
Die Stiftung Warentest hatte in der Schokolade von 24
Adventskalendern für Kinder Rückstände von Mineralöl und ähnlichen
Substanzen nachgewiesen und die Ergebnisse unter www.test.de/weihnachtskalender
veröffentlicht. Die Schokostückchen von 9 Produkten enthielten sogar
besonders kritische Stoffe, die aromatischen Mineralöle. Die Öle stammen
wahrscheinlich aus dem Karton. Er wird häufig aus Recycling-Papier
hergestellt, das mit mineralölhaltigen Farben bedruckt ist. Wie das BfR der Stiftung bestätigte, ist es wie die Stiftung
Warentest der Meinung, dass Mineralöl in Lebensmitteln vermeidbar sei.
Dass einige der getesteten Kalender keine aromatischen Mineralöle
enthielten, zeige, dass die Vermeidung eines Übergangs auf die
Schokolade prinzipiell möglich sei.
Mineralöle sind Gemische aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen.
„Ein mögliches krebserzeugendes Potential der aromatischen
Kohlenwasserstofffraktionen in Lebensmitteln kann nicht ausgeschlossen
werden“, schreibt das BfR in einer Stellungnahme. Der Übergang von
Mineralölkohlenwasserstoffen aus der Verpackung in das Lebensmittel
Schokolade sei deshalb grundsätzlich unerwünscht und sollte vermieden
werden.
Wie die Stiftung Warentest bereits bei der Veröffentlichung der
Ergebnisse des Adventskalendertests berichtet hat, besteht zurzeit in
Deutschland jede zweite Kartonverpackung für Lebensmittel aus recyceltem
Altpapier. Mineralöle belasten die Schokolade von Adventskalendern.
Studien zeigten, dass vor allem lange haltbare Lebensmittel mit großer
Oberfläche verstärkt betroffen sind, wie Reis, Grieß, Cornflakes, Müsli
oder Backmischungen. Auch die Stiftung Warentest hat schon Mineralöl in
Lebensmitteln nachgewiesen – 2010 im Test von Kartoffelklößen und 2011 in Spiralnudeln aus Pappschachteln.