4. November 2012

Tipp: So bewegen sich Kinder sicher im Web


Direcciones IP de Internet

Kinder sollten die ersten Schritte im Internet nicht alleine machen. Eltern haben viele Möglichkeiten, zu helfen. Dazu folgende Tipps des BITKOM.

1. Erfahrungsaustausch

Eltern sollten einen Überblick haben, wofür sich ihre Kinder im Netz interessieren, und mit ihnen über Erlebnisse sprechen. Wichtig ist die Vorbildfunktion der Eltern. Sie können Tipps geben – etwa, indem sie ihre Kinder unterstützen, den Wahrheitsgehalt von Informationen zu prüfen. Eltern sollten sich für Erfahrungen der Kinder in Chat-Räumen, sozialen Netzwerken (Communitys) oder bei Online-Spielen interessieren. So können sie etwa erkennen, ob sich ihre Kinder verantwortungsbewusst verhalten, ob sie möglicherweise von anderen belästigt oder unter Druck gesetzt werden. Eltern können sich darüber hinaus auch auf Facebook & Co. anmelden, um die Profile Ihrer Kinder lesen zu können.

2. Zeitbegrenzung

Das Internet gehört heute selbstverständlich zum Leben von Kindern und Jugendlichen dazu. Andere Hobbys, Schule oder Ausbildung dürfen aber nicht auf der Strecke bleiben. Deshalb sollten Eltern auf einen gesunden Freizeit-Mix achten – und mit ihren Kindern vereinbaren, wie intensiv der Internet-Zugang genutzt werden darf. Je nach Betriebssystem oder durch Zusatz-Software lässt sich auch eine Zeitbegrenzung am PC einstellen. Einige Internet-Router – häufig sind diese in DSL-Modems integriert – bieten ebenfalls entsprechende Einstellmöglichkeiten.

3. Kinderschutz im Betriebssystem

Kinder sollen das Internet auch auf eigene Faust entdecken können, aber vor möglichen Gefahren geschützt werden. In einem ersten Schritt können Eltern dazu die Internet-Einstellungen des PCs verändern. Manche Betriebssysteme und Internet- Zugriffsprogramme (Browser) bieten Filter gegen Gewalt- und Sex-Darstellungen.

internet 20m
Wichtig: Eltern sollten im PC für ihr Kind ein eigenes Nutzerprofil (Benutzerkonto) anlegen, wo es die Filter nicht selbst entfernen kann. Abhängig von Betriebssystem und Browser ist es auch möglich, für Kinder eigenhändig eine Positivliste mit Webseiten anzulegen. Dann kann das Kind nur auf ausgewählten Seiten surfen. Dafür müssen Eltern mehr Zeit einplanen.

4. Kinderschutz mit spezieller Software

Jugendgefährdende Inhalte lassen sich besonders effizient mit einer Kinderschutz-Software herausfiltern. Ein solches Programm können Eltern etwa bei www.FragFinn.de gratis herunterladen. Es arbeitet mit den Betriebssystemen Windows XP, Windows Vista und Windows 7 zusammen und schafft einen geschützten Surf-Raum. Kinder können so nur Seiten lesen, die von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V. anhand strenger Kriterien geprüft wurden. Die Initiative wird von der Bundesregierung, vom BITKOM und anderen Partnern getragen. Auch kommerzielle Anbieter bieten Jugendschutz-Software an.

5. Lesezeichen und Startseite

Besonders Kindern im Grundschulalter hilft es, wenn die Eltern ihnen im Internet-Programm eine Liste mit Lesezeichen (Favoriten) anlegen. Dort können zum Beispiel geeignete Spiel- oder Lern-Webseiten gespeichert werden. Auch eine Standard-Startseite für Online-Sitzungen lässt sich im Internet-Programm einstellen – etwa das Lieblings-Portal des Kindes.

6. Kinder- und Jugendportale wie Fragfinn und Internauten

Eltern können ihren Kindern Webseiten empfehlen, die speziell für junge Nutzer geeignet sind. So bietet die Seite www.FragFinn.de nicht nur eine Kinderschutz-Software, sie ist auch ein kindgerechtes Internet-Portal. Es gibt dort eine Suchmaschine, Nachrichten und Surf-Tipps. Ein weiteres kindgerechtes Angebot ist www.internauten.de. Das Portal gehört zur Initiative „Deutschland sicher im Netz“, die ebenfalls vom BITKOM und der Bundesregierung unterstützt wird. Auch die Initiative „Watch your Web“ ist ein Angebot von Politik und Wirtschaft. Dort können junge Surfer im Netz Hilfe holen und unangenehme Erfahrungen melden. Web-Tipps und jugendgerechte Inhalte bieten auch weitere Seiten (siehe Anhang).

7. Persönliche Daten und Privatsphäre

Gerade für Kinder und Jugendliche ist ein hohes Maß an Privatsphäre wichtig. Im täglichen Leben würden die meisten ihr Privatleben kaum Unbekannten offenbaren. Auch im Internet haben es junge Nutzer in der Hand, den Zugang zu privaten Infos zu beschränken. Bei vielen Online-Diensten können sie das selbst bestimmen: Einstellungen lassen sich im Nutzerprofil oder bei den Kundendaten vornehmen. Eltern können dabei helfen. Nur gute Bekannte sollten in Communitys auf Bilder und Kontaktdaten zugreifen können. Je weniger frei zugänglich ist, desto weniger Angriffsfläche wird unbefugten Nutzern geboten. Peinliche Bilder und Texte in Netzwerk-Profilen sollten gelöscht werden. Auch gelöschte Inhalte können als Kopien an anderen Stellen noch vorhanden sein – das sollten Kinder vor jeder Veröffentlichung bedenken. Auch bei der Registrierung für Online-Dienste sollten junge Nutzer mit persönlichen Angaben sparsam umgehen und nur Daten eingeben, die für die Services wirklich nötig sind. Im Zweifel auf die Eingabe verzichten.

8. Suchmaschinen

Wenn sich Kinder und Jugendliche bei einer Internet-Gemeinschaft anmelden, sollte das Profil nicht über Suchmaschinen auffindbar sein. So können es nur die Community-Mitglieder lesen und nicht jeder Internet-Nutzer. Bei den meisten sozialen Netzwerken sind Profile nur über Suchmaschinen auffindbar, wenn die Mitglieder es ausdrücklich wünschen. Da es aber auch Plattformen gibt, die das anders handhaben, sollte die Einstellung gleich bei der Registrierung überprüft werden.

9. Benutzername

Kinder unter 14 Jahren sollten im Web generell nicht mit ihrem echten Namen auftreten, sondern mit einem Fantasienamen – es sei denn, die Angaben sind nur für die eigenen Freunde zugänglich, wie das in manchen Communitys üblich ist. Auch für Einträge in Foren sollte ein Pseudonym verwendet werden. Die Nennung des vollen Namens ist unter Datenschutz-Gesichtspunkten nur für ältere Jugendliche eine Option, wenn sie im Internet bewusst leichter gefunden werden wollen.

10. Persönlichkeits- und Urheberrechte

Wer Fotos von Freunden macht, darf sie nicht beliebig ins Netz stellen. Die Abgebildeten dürfen bestimmen, ob und wo die Bilder veröffentlicht werden. Daher sollten Eltern ihre Kinder bitten, keine Fotos von anderen zu veröffentlichen, ohne zu fragen. Gleichzeitig müssen Urheberrechte beachtet werden: Musik, Fotos, Filme
und andere Inhalte dürfen nicht beliebig kopiert und weiterverwendet werden, wenn der Rechteinhaber es nicht erlaubt hat. Wer illegal Musik herunter lädt oder anbietet, dem drohen Sanktionen – ab 14 Jahren. Eltern können Schadenersatzklagen und Unterlassungsansprüche drohen. Darüber sollten sie mit ihren Kindern sprechen und Online-Aktivitäten bei Bedarf kontrollieren.

Weiterführende Infos und Angebote gibt es unter anderem hier:

www.blinde-kuh.de (Suchmaschine)
www.chatten-ohne-risiko.de (Sicherheitstipps)
www.fragfinn.de (Kinder-Portal mit Schutz-Software)
www.internauten.de (Kinder-Portal)
www.internet-abc.de (Surf-Tipps für Kinder)
www.jugendinfo.de/cyberbullying (Tipps für Kinder gegen Mobbing)
www.jugendschutz.net (Experten-Infos, Beschwerdestelle)
www.juuuport.de (Tipps, Forum und Beschwerdestelle für Jugendliche)
www.kids.polizei-beratung.de (Sicherheitstipps der Polizei für Kinder)
www.klicksafe.de (Tipp-Sammlung für Eltern und Lehrer)
www.klick-tipps.net (Surf-Tipps für Kinder, Infos für Erwachsene)
www.netzcheckers.de (Jugend-Portal)
www.schau-hin.info (Tipps zur Medienerziehung für Eltern)
www.seitenstark.de (Übersicht von Webseiten für Kinder)
www.sicher-im-netz.de (Checkliste für Eltern, Material für Lehrer)
www.watchyourweb.de (Datenschutztipps für Internet-Gemeinschaften)

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Quelle: www.bitkom.org
Stand: 09/12