Auf den ersten Blick bietet die Erde Wasser in Hülle und
Fülle, schließlich bedecken Ozeane und Meere über 70 Prozent der Erdoberfläche.
Doch im Vergleich zu diesen riesigen Mengen an ungenießbarem Salzwasser ist der
Anteil von nutzbarem Süßwasser mit nur 2,5 Prozent sehr gering. Hinzu kommt,
dass der allergrößte Teil des Süßwassers in Gletschern, Eis oder als
Bodenwasser mehr oder weniger unzugänglich gebunden ist.
Deshalb haben wir Menschen nur Zugriff auf etwa 0,3 Prozent
der gesamten Süßwasservorräte auf Erden, etwa in Flüssen, Seen und Talsperren.
Das entspricht etwa 213 Kubikkilometern Wasser. Dennoch reicht diese Menge
theoretisch aus, um die Weltbevölkerung zu versorgen. Doch große Unterschiede
bei den saisonalen und jährlichen Niederschlagsmengen führen dazu, dass viele
Regionen regelmäßig unter Wasserknappheit leiden, während andere Gebiete wie z.
B. Deutschland Wasser im Überfluss haben.
In den ohnehin benachteiligten Ländern verschärft sich der
Mangel an Wasser sogar häufig noch. Gründe sind vor allem eine stark wachsende
Bevölkerung, ein höherer Pro-Kopf-Verbrauch und vor allem die zunehmende
Verschmutzung des verfügbaren Trinkwassers. Das führt dazu, dass Menschen in
einigen Entwicklungsländern mit nur fünf Litern Wasser am Tag auskommen müssen.
Zum Vergleich: In Europa liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf
und Tag bei etwa 200 Litern. Berücksichtigt man zusätzlich noch das sogenannte
virtuelle Wasser, das den Verbrauch für die Erzeugung bestimmter Güter und
Lebensmittel berücksichtigt, fällt dieser Vergleich noch drastischer aus.
Danach werden allein für eine Tasse Kaffee 140 Liter Wasser
benötigt, für die Erzeugung von einem Kilogramm Rindfleisch sogar mehrere
Tausend Liter. Zusätzliche Probleme bereitet der Klimawandel. Experten
schätzen, dass Mitte dieses Jahrhunderts etwa zwei Milliarden Menschen in 48
Ländern unter Wasserknappheit leiden werden. Im ungünstigsten Fall könnten
sogar bis zu sieben Milliarden Menschen betroffen sein.
Jürgen Beckhoff, www.aid.de
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Quelle: www.aid.de