18. November 2012

Mehr Geld für den Schutz der biologischen Vielfalt


Die Industrienationen wollen künftig deutlich mehr Geld für den Artenschutz ausgeben. Darauf einigten sich die 193 Staaten auf der 11. UN-Biodiversitätskonferenz (Convention on Biological Diversity, CBD) im indischen Hyderabad. Umweltorganisationen sehen in diesem Beschluss einen wichtigen Schritt, um den Schwund der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen. 

Weltweit sterben jährlich etwa eintausendmal mehr Arten aus als es unter natürlichen Umständen der Fall wäre. Daher setzte sich die Weltgemeinschaft bereits 2002 das Ziel, den Biodiversitätsverlust bis 2010 deutlich zu reduzieren. Dieses Vorhaben konnte jedoch bei Weitem nicht erreicht werden. Also beschlossen die Teilnehmer der UN-Artenschutzkonferenz 2010 im japanischen Nagayo, das Ziel für die Dekade 2011 bis 2020 neu anzugehen. In Hyderabad ging es nun konkret um die Frage der Finanzierung. Nach zähen Verhandlungen einigten sich die teilnehmenden Staaten darauf, bis 2015 die Naturschutzhilfen für Entwicklungsländer auf rund 7,7 Milliarden Euro pro Jahr zu verdoppeln. Diese Hilfsgelder sollen für neue Nationalparks, Waldschutzgebiete und nachhaltige Landnutzungsprojekte ausgegeben werden. Die Entwicklungsländer verpflichteten sich im Gegenzug, die Mittel zukünftig besser zu verwenden und auch eigene Finanzierungsanstrengungen zu unternehmen.

Wie es mit der Finanzierung nach 2015 weitergeht, soll auf der nächsten UN-Konferenz 2014 in Südkorea geklärt werden. Die teilnehmenden Umweltverbände, darunter der World Wide Fund For Nature (WWF), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) werteten den in Indien erzielten Kompromiss als Erfolg. Laut NABU-Präsident Olaf Tschimpke sei damit die nötige Anschubfinanzierung gegeben, um die 2010 in Nagayo vereinbarten Naturschutzziele tatsächlich umzusetzen. Ausdrücklich begrüßt wurden von den Naturschutzorganisationen auch die Ergebnisse, die beim Meeresschutz erzielt wurden. So wurden zahlreiche ökologisch und biologisch bedeutsame Meeresgebiete von den UN-Vertragsstaaten akzeptiert.

Informationen zu diesen Meeresgebieten sollen zukünftig über eine CBD-Datenbank der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In der Wald- und Klimapolitik konnten außerdem wichtige Beschlüsse zum Schutz und zur Wiederaufforstung von Wäldern gefasst werden.

Text/Quelle: Jörg Planer, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/landwirtschaft/biodiversitaet.php