Das Web 2.0 macht's möglich. Nicht nur in
Deutschland, sondern weltweit redet man - virtuell und ganz real - über
"Collaborative Consumption". Ein Begriff, der sich mit
"gemeinschaftlicher Konsum" übersetzen lässt. Ganz praktisch heißt das:
Nicht jeder muss Dinge selber besitzen (und finanzieren), sondern er
braucht nur die Möglichkeit es gemeinsam mit anderen nutzen zu können.
Dabei geht es um so unterschiedliche Dinge wie Gemeinschaftsgärten,
Wohnungstausch, Kleidertausch-Parties, Autogemeinschaften, Tauschringe
für Werkzeuge und vieles andere.
Nach Einschätzung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie,
das hierzu für die Heinrich-Böll-Stiftung eine Studie verfasst hat,
könnte in Zeiten immer knapperer Rohstoffe aus einem Nischenphänomen
"Mainstream" werden. Dabei spiele das Internet als Vermittlungsinstanz
eine zentrale Rolle. Weite Bereiche des Netzes basierten auf dem Prinzip
des Teilens von Informationen, Texten oder Musik - sei es in
kommerzieller oder nichtkommerzieller Form. Reale Tauschbörsen hätten
zusätzlich einen nicht zu unterschätzenden sozialen Nutzen als
Kommunikationsplattform. Für das renommierte "TIME Magazine" gehört der
Gemeinschaftskonsum zu den zehn Ideen, die die Welt verändern werden.
Tauschplattformen wie "Netcycler" (für Dinge), "9flats" (für Wohnungen)
oder "Nachbarschaftsauto" (für private Autos) ermöglichen ihren oft
jungen Nutzern, schnell und unkompliziert denjenigen zu finden, der
(oder die) das hat, was sie brauchen. All diese neuen Geschäftsformen
fordern und fördern Vertrauen. Vertrauen, dass der andere die geliehenen
Dinge gut behandelt und man als Nutzer nicht hinters Licht geführt
wird.
Britta Klein, www.aid.de
Weitere Informationen:
Heinrich Böll Stiftung:
http://www.boell.de/oekologie/marktwirtschaft/oekologische-marktwirtschaft-studie-nutzen-statt-besitzen-15926.html www.collaborativeconsumption.de