"Ruhrstahl. Hans Ahlborn und die Hütte" heißt eine neue Sonderausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag, 9. November, um 18.30 Uhr
in seinem Industriemuseum Henrichshütte Hattingen eröffnet. Erstmals
werden die Aufnahmen des Werksfotografen Hans Ahlborn am Ort ihrer
Entstehung gezeigt - und zwar in Form von großformatigen
Schwarz-Weiß-Aufnahmen vor der Hochofenkulisse.
25 Jahre nach der Stilllegung des letzten Hochofens der Henrichshütte
Hattingen lenkt das Museum den Blick auf die "goldene Ära" der Zeit
zwischen 1951 und 1963. In diesen Jahren arbeiteten 10.000 Menschen auf
Hütte und trugen so zum Wirtschaftswunder und zum Entstehen des "Mythos
Henrichshütte" bei. "Viele Jahre war der Blick auf die Geschichte der
Hütte vor allem von Wehmut geprägt. Heute erfüllt die Rückschau gerade
die ehemaligen Beschäftigten vor allem mit Stolz", erklärt Robert Laube,
Leiter des LWL-Industriemuseums. Die faszinierenden Fotos Hans Ahlborns
entsprächen diesem positiven Bild.
Ahlborn war Bildjournalist der Ruhrstahl AG und dokumentierte die
Blütezeit der Hütte. Er verband die analytische Wahrnehmung eines
Reporters mit der Innensicht eines Beschäftigten in der Eisen- und
Stahlindustrie. Als Redakteur der Werkszeitschrift "Ruhrstahl" setzte er
neue Maßstäbe in diesem Medium: Ahlborn wandelte die Zeitschrift von
einem "schwarzen Brett" der Werksleitung zu einer Illustrierten der
Arbeiter.
Durch die rund 40 großformatigen Schwarz-Weiß-Drucke kehren die "Gewalt
des Gigantischen" und die "Faszination des Feuers" von damals an die
damaligen Schauplätze zurück. Die Ausstellung schlägt eine Brücke
zwischen der vergangenen Industriearbeit und der heutigen
Industriekultur. "Besonders spannend ist der Kontrast zwischen den
Schwarz-Weiß-Drucken und dem bunt illuminierten Hochofen", sagt
Kuratorin Sonja Meßling. Die ausgestellten Bilder bieten einen Einblick
in den umfassenden fotografischen Nachlass Ahlborns. Das LVR-
Industriemuseum übernahm die Hinterlassenschaft des Werksfotografen, die
nun erstmals an einem Originalschauplatz gezeigt wird.
Die Ausstellung wird unterstützt von der IG Metall Gevelsberg-Hattingen, der Sparkasse Hattingen sowie der Stiftung Ruhr.2010.
Parallel zur Ausstellung "Ruhrstahl" präsentiert der Förderverein LWL-Industriemuseum Henrichshütte "Meine Hütte #3":
Gerd Hehs, gelernter Former und selbst engagierter Fotograf, zeigt
Bilder der Henrichshütte aus seiner Sammlung. "Die Bilder sind vor und
nach Ahlborn entstanden", erläutert Hehs das Zusammenspiel der
Ausstellungen. "Zusammen ergeben beide Ausstellungen ein beeindruckendes
Bild der Henrichshütte", sagt Monika Schwarze, Kuratorin des
Fördervereins.
Begleitprogramm
Die Ausstellung begleitet ein umfassendes Rahmenprogramm. Gruppen können
Führungen buchen oder an den offenen Sonntagsführungen (jeweils 15 Uhr,
Museumseintritt plus 2 Euro) teilnehmen. Für Grundschulklassen und
Kindergärten stehen abgestimmte Programme bereit. Filmvorführungen bei
Kaffee und Kuchen beleuchten weitere Aspekte der Ausstellung. Vorträge
rund um Bilder, Fotografen und das LWL-Industriemuseum runden das
Angebot ab.
Informationen und Anmeldung unter Telefon: 02324 9247-140.
Ruhrstahl. Hans Ahlborn und die Hütte
Meine Hütte #3. Ausstellung des Fördervereins Industriemuseum Henrichshütte
9. November 2012 bis 1. April 2013
Veranstaltungsort:
LWL-Industriemuseum Heinrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen
Geöffnet:
Di - So 10 - 18 Uhr, Fr 10 - 21.30 Uhr
http://www.lwl-industriemuseum.de