Industriell gebackenes Brot enthält
häufig zu viel Salz. Bei manchen Produkten wird mit vier Scheiben
bereits mehr als die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis erreicht, hat ein
Marktcheck der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gezeigt. Die
Verbraucherschützer nahmen den Salzgehalt von 274 abgepackten Broten und
Brötchen aus dem Supermarkt und Discounter sowie Mischungen für den
Backautomaten unter die Lupe. Darunter waren Weizenbrote und -brötchen,
Misch-, Mehrkorn- und Vollkornbrote sowie Pumpernickel.
Ernährungswissenschaftler empfehlen, täglich nicht mehr als sechs Gramm
Kochsalz mit der Nahrung aufzunehmen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass
eine Scheibe geschnittenes Brot (etwa 50 Gramm) bis zu ein Gramm Salz
enthält. Wer am Tag vier Scheiben isst, kann damit bereits zwei Drittel
der empfohlenen Tagesdosis aufnehmen. Bei achtzig Prozent der Brote (213
von 274) wurde mehr als ein Drittel und bei 14 Produkten sogar mehr als
die Hälfte der Maximaldosis von sechs Gramm erreicht. In Vollkornbroten
war im Durchschnitt weniger Salz als in Misch- und Weizenbroten
enthalten. Aber die Schwankungen des Salzgehaltes waren innerhalb einer
Brotsorte sehr hoch.
Wer viel Salz aufnimmt, hat ein höheres Risiko für Bluthochdruck und
weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Hauptlieferanten für Salz sind
verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Wurst und Käse, aber auch
Fertiggerichte, Soßen und Snacks.
Verbraucherschützer empfehlen, beim Broteinkauf auf das Etikett zu
achten und salzärmere Alternativen zu wählen. Der Salzgehalt
(Natriumchlorid) sollte 1,1 Gramm (entspricht 0,45 g Natrium) pro 100
Gramm nicht überschreiten. Dabei ist es für den Verbraucher häufig
schwierig, den Salzgehalt zu ermitteln. Denn auf dem Etikett wird in der
Regel nur der Natriumgehalt angegeben, der mit dem Faktor 2,54
multipliziert den Salzgehalt ergibt. Ab Ende 2016 ist die Angabe des
Salzgehalts auf verpackten Lebensmitteln verpflichtend. Die
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen fordert die Hersteller auf, den
Salzanteil im Brot auf 1,5 Prozent bezogen auf den Mehlanteil
stufenweise zu reduzieren. So empfiehlt es auch das Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR).
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
http://www.vz-nrw.de/mediabig/217124A.pdf
Online-Rechner (Natrium in Salzgehalt):
http://www.vz-nrw.de/UNIQ135063652419392/salzrechner
www.was-wir-essen.de in der Rubrik Lebensmittel von A-Z
aid-Heft „Brot und Kleingebäck", Bestell-Nr. 61-1004, Preis: 2,50 Euro,
http://www.aid-medienshop.de