Im LWL-Museum für Archäologie in Herne wird am 1. November
der mexikanische Tag der Toten zelebriert. Am sogenannten "Día de los
Muertos" werden schon erste Objekte der Sonderausstellung
"Schädelkult - Mythos und Kult um das Haupt des Menschen", die der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) ab dem 17. November zeigt, zu sehen sein. Darunter ist
beispielsweise ein typischer Gabentisch, wie er am Día de los Muertos von den
Hinterbliebenen errichtet wird, um den Seelen der Verstorbenen ein Fest zu
bereiten. Objekte der Gothic-Szene gehören ebenfalls zu den modernen
Schädelkulten und sind schon ausgestellt.
Das Museumskino zeigt zu jeder vollen Stunde die
Dokumentation "Die Tage der Toten - Ein faszinierender Blick in die Kultur
Mexikos" von Joanna Michna und Thomas Wartmann. An diesem Tag können Kinder und Jugendliche im Alter von 7
bis 14 Jahren ihr eigenes Minibühnenbild mit kleinen Skelettfiguren, die
sogenannten Calacas, gestalten. Beim zweistündigen "Calacas-Workshop"
dienen einfache Schuhkartons als Bühne. Anschließend formen die Teilnehmer
kleine Skelette, aus Draht, Stoff und Papier. Es werden zwei Kurse angeboten. Beginn ist um 11 Uhr und um
14 Uhr.
Die Teilnahme ist kostenlos, lediglich der Museumseintritt
muss bezahlt werden. Das Material wird vom Museum gestellt. Anmeldungen sind
erwünscht unter Telefon: 02323 9462820 oder per Mail an
lwl-archaeologiemuseum@lwl.org.
Hintergrund zu Día de los Muertos
Die Mexikaner gedenken jährlich vom 31. Oktober bis zum 2.
November ihrer Verstorbenen. Nach dem mexikanischen Brauch erscheinen die
Seelen verstorbener Kinder bereits am 31. Oktober und werden von den älteren
Ahnen am 1. November abgelöst, die wiederum am Vormittag des 2. Novembers
verabschiedet werden. Die Hinterbliebenen nutzen die Feiertage, um den
verstorbenen Seelen zu begegnen, denn sie betrachten den Tod als Teil des
Lebens.
Um die Verstorbenen willkommen zu heißen werden die Gräber
mit Kerzen, Blumen, Speisen und bunten Totenköpfen aus verschiedenen
Materialien wie Holz oder Papier geschmückt. Der Friedhof wird zum Pilgerort:
Erinnerungen werden ausgetauscht, gemeinsam getrauert aber auch gelacht und mit
den Seelen gefeiert.
Bunte Köpfe
Rund um die Feiertage werden auf allen mexikanischen Märkten
und in den Geschäften kleine Totenschädel aus Zucker angeboten, die mit buntem
Zuckerguss und mit Pailletten als Augen verziert sind. Einige Exemplare sind an
der Stirn auch mit Namen der Verstorbenen versehen. Sie werden auf kleinen
Gabentischen, sogenannte ofrendas, die im privaten Umfeld stehen, angerichtet.
Orangene Tagetes (oder Studentenblumen), persönliche Gegenstände des Verstorben
und dessen Leibspeise werden für die Seele auf dem Gabentisch bereit gestellt.
Die Familien empfangen und bewirten so ihre Toten.
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