© Rosa Merk / WWF |
Anlässlich des
Wildlife Conservation Day 2012 warnen die Naturschutzorganisation WWF
und die US-Botschaft in Deutschland vor einer weiteren Zuspitzung der
Wildereikrise. In einer gemeinsamen Aktion wurde der Pariser Platz in
Berlin zu einem „Tatort“ für das Abschlachten von Elefanten und
Nashörnern. In Afrika steht derweil die alljährliche Hochsaison für
Wilderer bevor. „In Savanne und Regenwald wird es blutige Weihnachten
geben“, so Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland.
Während der Weihnachtszeit seien Nationalparks weniger stark bewacht und
weniger Touristen unterwegs.
„Wir
haben in den letzten Jahren gesehen, dass Artenschmuggel organisierter,
lukrativer, weiter verbreitet und gefährlicher als jemals zuvor
geworden ist. Diese Entwicklung kann in manchen Regionen eine ernsthafte
Bedrohung für die nationale Sicherheit und für wirtschaftliche
Entwicklung darstellen“, warnt Philip Murphy, US-Botschafter in
Deutschland. Nach aktuellem Stand sind seit Anfang 2012 weit über 10.000
Elefanten aus den Wäldern und Savannen verschwunden und allein im
südlichen Afrika wurden im ablaufenden Jahr pro Tag rund zwei Nashörner
erlegt. Zum Vergleich: 2007 war es gerade einmal ein gewildertes Nashorn
pro Monat. „Die Tiere wurden Opfer grausamer Verbrechen,
niedergemetzelt und verstümmelt von Kriminellen“, sagt Homes.
Zwar
ist Deutschland laut WWF keine Hauptabnehmerland für Elfenbein und
Nashorn, doch das Land könnte einen entscheidenden Beitrag zur
Bekämpfung der Wilderei leisten. „Deutschland muss darüber nachdenken,
Finanzhilfen an Bedingungen bei der Bekämpfung von Wilderei und
Artenschmuggel zu knüpfen“, so die Forderung Homes. Treiber der
Wildereikrise ist vor allem die Nachfrage in asiatischen Staaten.
Absatzmärkte für Elfenbein finden sich in China und Thailand, während
Nashorn in geriebener Form als dubioses Wunder- und Heilmittel vor allem
in Vietnam nachgefragt wird. Der WWF kündigte an, noch in der kommenden
Woche eine entsprechende Kampagne bei den Vereinten Nationen in New
York starten zu wollen.