Die Biolandwirte in Deutschland haben im Jahr 2011 vor allem auf die
Erzeugung von Milch, Eiern und Gemüse gesetzt, während sie den Anbau von
Getreide und Ölsaaten einschränkten. Die Verkaufserlöse stiegen im
Vergleich zum Vorjahr um knapp 10 Prozent. Das geht aus den aktuellen
Zahlen einer Strukturdatenerhebung zum Ökolandbau in Deutschland hervor,
die von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn im
Auftrag des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen
nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt wurde.
Den deutlichen Anstieg der Erlöse verdanken die Landwirte in erster
Linie den erzeugten tierischen Produkten. Höhere Preise, aber auch die
Ausweitung des Angebots, trugen zu dieser Entwicklung bei. So stieg die
produzierte Menge an Biomilch im Vergleich zum Vorjahr um über 10
Prozent. Noch stärker fiel das Wachstum in der Eierproduktion aus. Die
Zahl der Biolegehennen erhöhte sich gegenüber 2010 um mehr als ein
Viertel auf 2,9 Millionen Stück. Damit wurden 7,3 Prozent der Legehennen
in Deutschland nach Biorichtlinien gehalten.
Die Erzeugung von Bioschweinefleisch stagnierte dagegen, obwohl die
Nachfrage das Angebot auch im Jahr 2011 deutlich übertraf. Ursache ist
vor allem der Mangel an geeigneten Biozuchtbetrieben für die
Ferkelerzeugung. Insgesamt wurden ca. 250.000 Bioschweine geschlachtet.
Das entspricht 0,7 Prozent der insgesamt in Deutschland verarbeiteten
Schweine.
In der pflanzlichen Produktion ging die Anbaufläche für Biogetreide
leicht zurück. Während die Fläche für Bioweizen um knapp 4 Prozent
ausgedehnt wurde, bauten die Landwirte 7 Prozent weniger Bioroggen an.
Auch die Fläche für Hülsenfrüchte wurde geringfügig zurückgefahren.
Dennoch machen Biohülsenfrüchte mehr als ein Viertel der gesamten
Anbaufläche dieser Kulturen aus, bei Ackerbohnen und Lupinen sogar mehr
als 40 Prozent. Bei Bioölsaaten schränkten die Landwirte den Anbau
insgesamt ein, allerdings nicht bei allen Kulturen.
Während Bioraps
aufgrund hoher Ertragsunsicherheiten nur noch auf 1.800 Hektar angebaut
wurde (2010: 2.200 ha), stiegen die Flächen für Sonnenblumen und
Sojabohnen deutlich an (20 %).
Der Anbau von Biogemüse blieb auch 2011 eine wichtige Einkommensquelle
für die ökologische Landwirtschaft. Die Flächen wurden leicht
ausgedehnt, ihr Anteil an der gesamten Gemüseanbaufläche in Deutschland
liegt bei 10 Prozent. Die mit Abstand wichtigste Kultur im ökologischen
Anbau ist die Möhre, gefolgt von Spargel und Zwiebeln.
Insgesamt bewirtschafteten nach den vorliegenden Zahlen der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) 22.506 Öko-Betriebe
in Deutschland eine Fläche von 1,015 Millionen Hektar. Damit arbeiten
7,7 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe ökologisch. Der Anteil
der ökologisch bewirtschafteten Fläche macht 6,1 Prozent an der gesamten
Nutzfläche in Deutschland aus.
Jürgen Beckhoff, www.aid.de